Heiliger Nikolaus zwischen Hagiographie und Archäologie. A.Y. Vinogradov, (Moskau)
Auf vier Beispiele wird der Zusammenhang zwischen Hagiographie und Archäologie in Nikolaus-Überlieferung begründet oder neu vorgeschlagen. 1. Alle Realien von «Praxis de stratelatis» findet man in Andriake, die später ein Kultort von dem Heiligen sein könnte. Das Dorf Plakoma aus der «Vita Nicolai Sionitae» befand sich nach verschiedenen Angaben auch nicht weit von Andriake. 2. Zahlreiche Galerien und Nebenräume von Nikolaus-Basilika in Myra (manche aus dem 5. Jahrhundert archäologisch datiert) finden eine Parallele in der dritten Rezension der «Praxis de stratelatis», wo ihre Entstehung noch den dankbaren Feldherren zugeschrieben und teilweise als von den Bettlerhäuser beschrieben ist. 3. Aufgund der «Vita Nicolai Sionitae» wird die Baugeschichte von Sion-Alacahisar und Akalissos-Asarcik rekonstruiert, so wie Funktion und Ort einiger Räumen. Im Asarcik Ost ist ein Dorf (Plenion?, aber nicht Akalissos oder Pharroa) oder eher das ältere Akalissos-Kloster vom Abt Sabbatios zu suchen. 4. Die Identifikation von Alakilise mit Karkabo wird neu begründet, die von Danabaşi mit Katsellon vorgeschlagen, die von Kausai, Nea Kome, Partaessos, Symbolon, Naution und Serene mit Karabol, Alacadagköyü, Asarönü, Gülmez Asari, Bunda, Karakuyu, Yilanbaşi vermutet. Ausserdem werden sie Spuren der Bautätigkeit von Sion-Kloster in der Umgebung gesucht.
