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Chrizostom (Martiškin Georgij Fedorovič), EB von Irkutsk und Čita

Geboren wurde er am 3.5.1934 im D Kazinka, ray. Gorlovsk, obl. Rjazan», in einer Bauernfamilie. Nach Abschluß der Mittelschule arbeitete er auf einer Kolchose. Von 1951 bis 1961 war er bei der Restauration von Architekturdenkmälern tätig.

1961 trat er in das GS Moskau ein, dann studierte er als Fernstudent an der GA Moskau.

Am 12.9.1964 wurde er von M Nikodim (Rotov) zum Diakon geweiht, am 31.10.1966 empfing er in der Troice-Sergieva-Lavra die Mönchsweihe. Am 4.11.1966 wurde er Priestermönch.

Seit dem 1.3.1968 diente er in der Pimenkirche in Moskau, ab 1.12.1969 in der Allerheiligen-Kirche in Moskau, in Sokol.

Ab 15.7.1971 war er Leiter der Kanzlei im Kirchlichen Außenamt. Am 2.8.1971 wurde er Archimandrit.

Im Herbst 1966 pilgerte er zu den hl. Stätten in Syrien, Jordanien, Israel, Spanien, Griechenland und Bulgarien. Vom 30.9. bis 3.10.1971 nahm er an der Arbeit des IV. Allchristlichen Friedenskongresses in Prag teil.

Am 21.3.1972 wurde er zum Вvon Zarajsk, V der Ep. Moskau und zum 2. Stellvertreter des Leiters des Außenamtes ernannt. Die Bischofsweihe fand am 23.4.1972 in Moskau durch M Nikodim (Rotov), EB Filaret (Vachromeev) und andere Hierarchen statt (ŽMP 1972,6,14–19; StdO 1972,7,3–15).

Als 2. stellvertretender Leiter des Außenamtes war er bei der Arbeitssitzung des WRK in New Delhi (März 1972), als Delegationsmitglied in Japan (April 1974) und in Damaskus.

Am 3.9.1974 wurde er zum Вvon Kursk und Belgorod ernannt (ŽMP 1974,11,3) und zum Stellvertreter des Leiters des Außenamtes. 1977 weilte er in Rumänien zur Inthronisation des Patriarchen.

Am 13.9.1976 erhielt er einen Ehrenbrief vom Sowjetischen Friedensfonds (ŽMP 1977,3,34).

Am 2.9.1977 wurde er zum EB erhoben und erhielt eine Erinnerungspanhagia (ŽmP 1977,11,2; 3).

Am 12.3.1979 erhielt er den Sergij-Orden 2. Klasse (ŽMP 1979,10,2).

Im November 1980 weilte er in den USA, im Februar 1981 in Norwegen.

Am 13.8.1981 wurde er vom Amt des stellvertretenden Leiters des Kirchlichen Außenamtes «aus Gesundheitsgründen» befreit (ŽMP 1981,10,4).

Vom 5.–18.8 .1983 weilte er auf dem Athos (ŽMP 1983 ,11 ,4).

Am 26.12.1984 wurde er zum EB von Irkutsk und Čita, Vw der Ep. Chabarovsk ernannt (ŽMP 1985,2,10; StdO 1985,5,4).

Furov berichtet, daß EB Chrizostom schon nach den ersten Monaten seiner Amtszeit in Kursk sich emsig um die Belebung des religiösen Lebens in seiner Eparchie bemüht habe. Er wurde deswegen vor den Bevollmächtigten für religiöse Angelegenheiten zu einem Gespräch zitiert und über die Gesetze «aufgeklärt».

Der Вsagte: «In meiner Ep. sind z.Z. etwa 40 Kirchen geschlossen, weil keine Priester vorhanden sind. Als stellvertretender Leiter des Kirchlichen Außenamtes möchte ich nicht, daß man von mir sagt, dieser Bischof ist ein Atheist..., ein Tschekist. Ich will vor den Augen der Gläubigen und der Ausländer ein makelloser Bischof sein» (Vest.russ.ehr.dv. 130 A979J286f ).

Bei seinem Besuch in den USA hat ВChrizostom offen ernste Schwierigkeiten zwischen Staat und Kirche in der SU zugegeben; er sagte, nur ein Viertel der jungen Männer, die Priester werden möchten, können in die GS aufgenommen werden. Er selbst habe 120 Neupriester ohne formale theologische Ausbildung in den 6 Jahren seiner Tätigkeit in seiner Ep. geweiht, so daß nun von den 197 «arbeitenden» Kirchen 1980 keine ohne Priester ist.

Diese seine unabhängige freie Haltung hat ihn wahrscheinlich die Absetzung vom Posten des stellvertretenden Leiters des Kirchlichen Außenamtes gekostet (D. Pospielovsky, The Russian Church 410–412). Sein religiöser Eifer war wohl auch der Grund für seine Versetzung nach Sibirien!

Am 19.7.1988 wurde er von der Verwaltung der Ep. Chabarovsk befreit (ŽМР1988,10,3).

Literatur:

ŽMP 1974,S,4; 12,6.

ŽMP 1975,1,4; 11,3.

ŽМР 1975,1,5.

ŽMP 1977,8,3; 3,34; 11,2; 11,3; 12,8.

ŽМР 1978,10,2.

ŽMP 1981,2,7; 5,5; S.13; 10,4.

ŽМР 1983,11,4.

ŽMP 1985,2,10; StdO 1985,5,4.

KNA 1975, 7/8, S.15.

Vest.russ.ehr.dv. 130(1979)284, 286ff, 308.

Prav. Rus» 1981,13,15.

Deutsche Tagespost vom 8./9.2.1985, S.5.

D. Pospielovsky, The Russian Church 408,410f, 462.

Protodiakon Vladimir Rusak, Svidetel‘stvo obvinenija. Episkopy, in: Prav. Rus’ 1988,13,5: Er verbot dem Priester Vjačeslav vom Antiochenischen Hof in Moskau, die rjasa öffentlich zu tragen.


Источник: Русские православные иерархи : период с 1893-1965 гг. : [Каталог] / Митр. Мануил (Лемешевский). - Куйбышев. : 1966. / Часть 6. Савва (Бабинец) – Ювеналий (Тарасов). – 1989. - 534 с.

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