Питирим (Ладыгин, в схиме Петр), еп. Уфимский
Родился в 1861 году.
Окончил 4~х классную школу и военное училище. На военной службе был унтер-офицером. После окончания военной службы отправился на старый Афон. Там был рукоположен во иеродиакона, иеромонаха и возведен в сан архимандрита греческим архиереем и был послан в 1910 году в Андреевское подворье в Одессу настоятелем.
В 1924 году после закрытия подворья в Одессе уехал в Уфу, где жил в лесах в выстроенной им келпи близ хутора Петровска.
В 1925 году хиротонисан в г.Турткуле, Сред.Азии епископом Андреем (Ухтомским) и епископом львом во епископа Уфимского и Нижегородского.
Характерно, что митр.Агафангел (Преображенский) хиротонию его никогда не признавал как правильною, так и неправильною. Когда во второй половине 1926 года к митрополиту прибыл Питирим испросил его: можно ли ему (Питириму) служить с епископом Андреем, митрополит Агафангел ответил: «Советую Вам вообще воздержаться от служения доколе окончательно не выяснится вопрос о Вашей хиротонии».
В 1928 году епископ Питирмм принял схиму и удалился снова в Петровский хутор в леса и с 1928 года до 1937 года был на покое.
В 1938 году ушел в затвор близ села Бараково, Оренбургской губернии, где жил до 1943 года.
В 1943 году выехал в Среднюю Азию и жил в горах до 1949 года.
Скончался I октября 1950 года.
По рассказам игумена Мисаила, умер сидя в кресле с поднятыми руками и благословляющим перстом. Завещал хоронить его без гроба по Афонскому уставу.
Епископ Питирим, в схиме Петр, был творцом Иисусовой молитвы, имел дар слез и прозорливости. Спал три часа в сутки, сидя в кресле, аложился в постель только во время болезни, живя в затворе, совершал полный афонский устав.
Был высокого роста, широкоплечий, несмотря на преклонный возраст, фигура была прямая. Волосы на голове и бороде были белые и длинные.
После принятия схимы никогда не служил в полном архиерейском облачении, а только надевал малый омофор.
Литература:
«Письмо Высокопреосв·митрополита Агафангела Преосвяц·Иоанну, Управляющему Уфимской епархии от 15 июня 1927 года».
ФАМ.
Заметки и дополнения Е.Л.
Cerkovnaja Žizn’ 1984, Nr.1–12; 1985, Nr.1–2; 7–8.
Prav. Rus’ 1947 ,6 ,8–9 (Foto)?
Nach seinen «Erinnerungen» (Cerk. Žizn‘ 1984,1–12 und 1985,1–8) ist ВPitirim am 1.12.1866 in Glazov, Gouv. Vjatka, als Sohn von Trofim und Theodora Ladygin geboren, von frommen und ehrbaren Bauerseheleuten aus dem Dorf Selega. Sie hatten sechs Söhne und eine Tochter. Mit acht Jahren begann er beim Dorfpriester Pavel zwei Winter lang das Lesen und Schreiben zu lernen. Eine Schule gab es im Dorf noch nicht. Seine Mutter starb, als er 18 Jahre alt war. Er wollte nicht heiraten, doch der Vater zwang ihn dazu, zweimal hat er ihn sogar dabei geschlagen. Seine Frau Ekaterina starb am 19.9.1888, einige Tage nach der Geburt der Tochter; auch diese starb bald darauf.
Da er während einer schweren Beinkrankheit der Gottesmutter gelobt hatte, als Soldat zu dienen, meldete er sich – wiederum gegen den Willen seines Vaters – zum Militär und kam 1889 nach Kiev zum 129. Bessarabischen Infanterieregiment. Im September 1892 beendete er den Dienst als Unteroffizier. Er wollte in die Kiever Pečerskaja Lavra eintreten, doch der dortige Starec lona empfahl ihm, zunächst nach Jerusalem und auf den Athos zu pilgern. So kehrte er zunächst nach Glazov zurück. Bis Juni 1893 arbeitete er in einer Fabrik in Iževsk, um sich das Geld für die Pilgerreise zu verdienen. Über Odessa und Konstantinopel kam er auf den Athos; nach zwei Wochen, im Oktober 1893, pilgerte er weiter nach Jerusalem. Am 9.1.1894 kam er auf den Athos zurück und wurde nach langem Bitten in die Anireevskaja-Linsiedelei (skit) als posluánik aufgenommen.
1896 wurde er rjasofor und erhielt den Namen Pigast; er arbeitete als Buchhalter. 1898 empfing er die mantija und den Namen Pitirim. 1901 wurde er Ierodiakon und kam auf den Klosterhof in Petersburg, wo er als Diakon auch die Verwaltung übernahm.
1911 wurde er – wohl schon Priester und Archimandrit – Vorsteher des Klosterhofes in Odessa. Im Zusammenhang mit der «Imja-Božestvo"-Affäre auf dem Athos wurde Pitirim zur Klärung der Sache vom Hl. Synod und vom Zaren empfangen (Im Kaukasus gab ein Schi-Mönch Ilarion ein Buch heraus, in dem er behauptete, daß im Namen «Jesus” Gott selbst zugegen ist. Deswegen entstand im Januar 1913 auf dem Athos ein großes Durcheinander. Der Mönch Antonij Bulatovič war ein Verteidiger dieses vom ökumenischen Patriarchen verurteilten Buches und fand besonders unter den jungen Mönchen an die 330 Anhänger. Er wollte vor dem Zaren sich rechtfertigen).
Als der 1. Weltkrieg ausbrach, gründete Pitirim im Klosterhof in Odessa ein Lazarett, wofür er 1915 vom Hl. Synod ein Brustkreuz und 1916 den St.-Anna-Orden 3. Kl. erhielt. 1917 übernahm er auch die Verwaltung des bulgarischen Kaprianskij- Klosters und der Kondorovskaja skit in Petersburg.
Am 23.2.1917 nahm er an der Sitzung der Staatsduma teil.
Vom neu gewählten Patriarchen Tichon wurde er beauftragt, nach Konstantinopel zu fahren, um dem ökumenischen Patriarchen Briefe zu überbringen. Dafür holte er sich bei Lenin selbst den nötigen Passierschein. Am 21.10.1918 wurde er vom Ökumenischen Patriarchen empfangen und erhielt das erbetene Anerkennungsschreiben für Patriarch Tichon. In Konstantinopel kümmerte er sich auch um die dortigen russischen Kriegsgefangenen, er holte dafür sogar einige Mönche vom Athos zu Hilfe. 1919 kehrte er nach Odessa zurück. Um den im Klosterhof lebenden 60 Personen den Unterhalt zu sichern, beantragte er ein Stück Land, das die Mönche dann bebauern konnten.
Da er die Erneuerer nicht anerkennen und den sie begünstigenden ВAleksij (Baženov) von Odessa und Cherson nicht mehr in der Liturgie nennen wollte, wurde er am 25.10.1922 verhaftet und bei der GPU 17 Tage lang verhört. Er konnte sich aber darauf berufen, daß er und der Klosterhof dem Athos unterstehenund wurde deshalb entlassen. Auf der Eparchialsynode vom 7.11.1923 erreichte ВAleksij, daß der Klosterhof geschlossen werde. Zuvor, im März 1923, war der Metropolit der Erneuerer Evdokim nach Odessa gekommen, um Archim. Pitirim zu überreden, zu den Erneuerern überzutreten; die Kirche des Andreevskij- Klosterhofs war die einzige, die Patriarch Tichon treu geblieben war. Sie wurde von den Gläubigen massenweise besucht. Auch die Überredungsversuche der Erneuerer В Gerasim und EB Pimen scheiterten. So wurde die Kirche am Palmsonntag während des Nachtgottesdienstes von der GPU geschlossen. Am nächsten Morgen waren alle Straßen voll von protestierenden Gläubigen; diese mußten von berittener Polizei zerstreut werden. Am Gründonnerstag wurden dann die Mönche vom Klosterhof vertrieben. Archimandrit Pitirim bemühte sich um eine Ausreisegenehmigung auf den Athos für sie, doch vergeblich. Es ist ihm aber gelungen, 37 bereits zu den Erneuerern abgefallene Erzpriester für Patr. Tichon wieder zu gewinnen. Dann wurde er aus der Ukraine ausgewiesen. Zunächst ging er nach Moskau zu Patr, Tichon; dieser wollte ihn zum Bischof weihen, doch Pitirim bat, erst nachGlazov heimkehren zu dürfen. So kam er 1925 nach Ufa.
Zum Bischof von Ufa wurde er am 8.6.1925 in Tenzin geweiht. «Erschrocken” über die Zerrissenheit der russischen Kirche in Grigorijaner, Sergijaner, Erneuerer und Selbstweiher beschloß er, in den Ruhestand zu gehen.Am 21.4.1927nahm er das Schimaan und erhielt den Namen Petr.Er ging nachVoznesenskoeinderNähe von Četveropetrovsk und lebte dort in einer Einsiedelei. Zuweilen zelebrierte er an Sonn- und Feiertagen, doch der erneuererfreundliche В Ioann von Ufa «murrte» und drohte, ihn verhaften zu lassen.
Im Dezember 1928 wurde ВPitirim mit acht anderen gläubigen Priestern und Laien verhaftet und – obwohl er sehr krank war und getragen werden mußte – zur GPU nach Ufa gebracht. Im April 1929 begann der Schauprozeß. Am Karsamstag wurde er zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren freier Verbannung verurteilt. Er saß ein Jahr und neun Monate im Gefängnis, dann mußte er zusammen mit 270 Menschen in einer Baracke bis Juni 1930 leben. Dort waren fünf Bischöfe, 450 Priester und Diakone. Zum Gebet kamen sie in einer Kirche zusammen.
Am 10. Juli 1930 wurde er frei, nachdem er bei der GPU- Zentrale in Moskau sich beschwert hatte, daß er im Lager und nicht, wie seine Verurteilung lautete, in freier Verbannung leben mußte. Als Verbannungsort wählte er Asche; dort kam er am 30.7.1930 an. Er lebte dort fünf Monate, wurde dann wieder verhaftet und nach Čeljabinsk gebracht. Immer wieder fragte man ihn, warum er Metr. Sergij (Stragorodskij) nicht anerkenne. Er antwortete, weil dieser ein Erneuerer sei.
Man brachte ihn nach Sverdlovsk, wo er sechs Monate in einem Keller, dann in einer Gemeinschaftszelle verbringen mußte. Ende 1931 kam er nach Moskau, wo er eineinhalb Jahre im Butyrka-Gefängnis, dann weitere zwei Jahre im Gefängnis von Jaroslavl’ saß.
Nach Verbüßung der Strafe erhielt er 1933 den Paß und konnte nach Glazov heimfahren. Hier blieb er zweieinhalb Jahre, man rief ihn wieder nach Ufa. Im Mai 1936 konnte er zurückkehren bis 1937. Dann zog er nach Kaluga und lebte dort bis 1940. Im Juli 1940 siedelte er nach Beloreck über, wo er mit Landarbeit und Gebet beschäftigt, friedlich leben konnte.
Seine «Erinnerungen» enden mit den Worten: «Dem Feind aber war dies zuwider, und er fand Leute, die uns neuem Leiden übergaben. Nun, die Gläubigen wissen, wie Seelenhirten für die Reinheit der Kirchen leiden müssen.»
Ein Zusatz zu diesen «Erinnerungen» berichtet, daß Pitirim mit 91 Jahren in Glazov gestorben ist.